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Radsporttraining beim PSC in der Corona-Krise

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Seit Mitte März ist in NRW das Gruppentraining in Sportvereinen auf Grund der Corona-Krise verboten. Bis zum 31. August sind Großveranstaltungen untersagt. Seitdem findet auch kein Training mehr in der Radsportabteilung des Pulheimer SC statt. Weiterhin erlaubt ist das Radfahren zu zweit.

Einige PSC Sportler haben sich zu Ihrer aktuellen Situation und den Trainingsbedingungen geäußert.

Jan Lieser (18):

„Seit der Corona-Pandemie hat sich auch mein Trainingsalltag verändert. Ich habe im Moment kein klares Ziel vor Augen, da im Moment noch ungewiss ist, wann die ersten Rennen wieder starten. Ich unternehme im Moment Trainingsausfahrten zu zweit und um doch etwas im Rennfeeling zu bleiben fahre ich Rennen virtuell. Also ich fahre auf einer Trainingsplattform auf meinem Rollentrainer gegen andere Leute, welche ebenfalls zu Hause auf ihrer Rolle sitzen. Das ist immerhin besser als gar nichts, aber ein normales Rennen kann dadurch nicht ersetzt werden.“

Jonas Ruckert (22):

„Die eigentliche Saisonvorbereitung begann bei mir wie sonst auch verhältnismäßig spät. Nachdem ich aber Mitte März von meinem Mallorca Trip zurückgekommen bin, war die Grundlage für die Saison geschaffen. Da kurz darauf aber bereits die ersten Rennen den Umständen entsprechend abgesagt wurden, war die Motivation sich durch Intervalle zu quälen doch stark eingeschränkt. Momentan trainiere ich etwas mehr als im ähnlichen Zeitraum der letzten Jahre, aber ohne dies sonderlich spezifisch zu gestalten. Hier und da teste ich gerne die aktuellen Grenzen aus. Fazit: Ich bin soweit echt happy mit der Form und werde, sobald es eine Aussicht auf Rennen gibt, auch wieder mit dem Intervall- und Sprinttraining beginnen. Da ich dieses Jahr endlich Elite-Rennen hätte fahren können, schmerzt es umso mehr, dass die Rennsaison bisher nicht stattgefunden hat, aber ich bleibe optimistisch, dass es zu dem ein oder anderen Einsatz meines Renneinteilers noch kommt.“

Jonas Primnitz (13):

„Ich habe das Glück, dass mein Bruder und meine Eltern ebenfalls Rennrad fahren, so dass ich auch in Corona-Zeiten nicht alleine trainieren muss. Was das Training angeht bekommen wir von unserem Trainer jede Woche einen Trainingsplan zugeschickt, so dass wir wissen, was in der jeweiligen Woche ansteht. Darüber hinaus nutze ich gerne “Zwift” (Virtuelle Trainingsplattform) als Ergänzung – aber letztlich geht nichts über das Vereinstraining in der Trainingsgruppe! Ich hoffe, dass das bald wieder los geht!“

Finja Smekal (19):

„Da keiner sagen kann wann der Rennbetrieb wieder anläuft, gestaltet sich das Training relativ strukturiert. Das Radtraining, bestehend aus Grundlageneinheiten sowie Trainings mit Intervallen, wird ergänzt durch Lauf- und Krafttraining. Dies ähnelt dem Training im Winter. Zudem ähnelt die Trainingsstruktur dem eines Trainingslagers, weil meistens in 3er Blocks trainiert wird. Normalerweise geht das nicht in der Rennsaison, weil oft auch Rennen unter der Woche oder Etappenrennen auf dem Programm stehen. In der Regel trainiere ich allein oder mit meiner Familie zusammen, was vor Corona ähnlich war. Momentan machen die Grundlagen Trainings besonders viel Spaß, weil das schöne Wetter dazu einlädt einen Coffee-Stopp oder einen Eis-Stopp zu machen. Im Winter ist es dafür meistens zu kalt.
Mit meinem Team Drops habe ich weitestgehend über WhatsApp oder Zoom-Meetings Kontakt. Auf der virtuellen Trainings- und Rennplattform Zwift haben wir jede Woche eine Gruppenfahrt, wo wir als Team gemeinsam trainieren können. Die neu eingeführte GCA-Bundesliga auf Zwift ist ebenfalls fester Bestandteil im wöchentlichen Training geworden. Es tut gut sich mental und körperlich auf ein Rennen vorzubereiten, auch wenn es “nur” virtuell ist. An sein Limit muss man dennoch mehr als nur einmal gehen!“

Isabell Oepen (15):

„Ich fahre die meiste Zeit mit meinem Vater trainieren und ab und zu treffe ich mich mit Freunden zum Training. Ich versuche das Beste draus zu machen und hoffe, dass wir bald wieder anfangen können Rennen zu fahren. Das vermisse ich schon sehr.“

Thomas Peters (49):

„Ich fahre zurzeit fast ausschließlich Fahrbahn. Keiner der Radwege lädt aufgrund der Breite und der vielen Menschen bei dem schönen Wetter ein, teilweise trainiere ich auch auf Gravel- und Feldwegen. Ich fahre ausschließlich allein, meist zwischen 55-115km mit einigen Intervallen. Meine Trainingsziele sind im Moment fit zu bleiben. Ich gehe nicht auf volle Belastung, um möglichst das Immunsystem aufrecht zu halten. Die Normalität vor Corona war geselliger. Die schönen PSC- Vereinsfahrten mit den Ortschildsprints oder gemeinsame Fahrten Richtung Ruhreifel fehlen, ebenso wie Challenges und Rennen. Wir können nur alle auf ein Wunder hoffen. Einsam fahren stärkt den Charakter, aber die Freude geht etwas verloren.“

Fazit: Anders als in anderen Sportarten können Radsportler weiterhin trainieren. Jedoch führt die Absage von Radrennen teilweise zu Motivationsproblemen und Frust. Viele nutzen Heimtrainer um virtuelle Rennen zu bestreiten, sind sich dabei aber einig, dass diese nicht mit echten Straßenrennen zu vergleichen sind. Alle vermissen das Training in der Gruppe und hoffen auf eine baldige Wiederaufnahme des Vereinstrainings.